+ Amerikan. Gruppe
von Broody
* 15.12.1912 in Asbury Park/New Jersey
† 20.6.1972 in Los Angeles
Arthur Atkins studierte nach einem zweijährigen College-Aufenthalt Musik an der Julliard School in New York und an der Rutgers University von New Jersey. Etwa ab 1935 war er als Theatersänger in New York engagiert, sang dort Hauptrollen als Bass und trat auch in Radio-Shows auf. Er war kurzzeitig verheiratet und wurde im Mai 1942 zur US Army eingezogen. Hier trat er in Irving Berlins Show „This is the Army“ auf. Nach der Entlassung im November 1945 lebte er in Los Angeles und war Opernsänger beim American Opera Lab.
Ab 1947 war Arthur Atkins Bassist der amerikanischen Gruppe Comedian Harmonists, die Erich Collin gegründet hatte. Mit ihr tourte er durch Kaliforniern und 1948/49 durch Europa, wo er sich auch um organisatorische Angelegenheiten des Ensembles kümmerte. Über sein künstlerisches Wirken nach dieser Zeit ist nichts bekannt.
Zuletzt lebte Arthur Atkins in 2062 Cerco Alta Drive, Monterey Park, Kalifornien. Er starb am 20. Juni 1972 in Los Angeles.
* 20.4.1915 in Indiana
† 21.10.1992 in Orange/Kalifornien
Fred Bixler war der Sohn eines Eisenbahnangestellten aus Indiana und lebte mit seinen Eltern und drei älteren Schwestern zunächst in Colorado Springs, später in Denver/Colorado. Nach der Schule besuchte er ab 1931 für ein Jahr die East High School in Denver und war dort Mitglied der Schulband (Saxophon) und des „The Boys Music Club“. Danach war er als ungelernter Angestellter einer Garage beschäftigt, wo er Autos reparierte. Im September 1937 heiratete er in Denver seine Frau Martha und lebte mit ihr in Littleton, Colorado. Später studierte er am City Conservatory of Denver Gesang und war als Tenor Mitglied der Central City Opera-Company von Colorado. Im Dezember 1942 wurde er zur US Army eingezogen. Nach dem Krieg war Bixler Mitglied des American Opera Lab in Los Angeles, wo er unter anderem den Don Giovanni spielte.
Etwa ab Ende 1947 war Fred Bixler erster Tenor der von Erich Collin gegründeten amerikanischen Comedian Harmonists, die mit dem Programm „From Classics to Jazz“ in Kalifornien auftraten und 1948-49 eine Europa-Tournee absolvierten, bevor sich die Gruppe im Frühjahr 1949 in Italien auflöste.
Fred Bixler gehörte Anfang der 1950er Jahre zur Gruppe „Jack Cathcart’s Continentals“. Für den Versuch Collins im Jahr 1954, erneut eine Gruppe im Stil der Comedian Harmonists zu gründen, war Fred Bixler wieder als erster Tenor vorgesehen. Über seine weitere künstlerische Laufbahn ist nichts bekannt.
Sein letzter Wohnort war 92651 Laguna Beach, Orange/Kalifornien, wo er am 21. Oktober 1992 starb.
* 3.11.1912 in Michigan City/Indiana
† 24.12.1989 in Las Vegas
Jack Cathcart lebte zunächst mit seinen Eltern und drei jüngeren Brüdern in verschiedenen Städten in Indiana. Er verbrachte 3 Jahre auf dem College und studierte dann an der Indiana University in Bloomington sowie in Chicago. Danach spielte er Trompete bei der Artie Shaw Band, arrangierte Titel für die Orchester von David Rose, Alvino Rey und Kay Kyser, für Perry Como und die „Chesterfield Show“, er war Korrepetitor bei der American Opera Company und den M.G.M.-Filmstudios in Los Angeles. Im März 1941 wurde der unverheiratete Jack Cathcart zur US Army eingezogen. Er diente in Camp Roberts und war dort Mitglied, ab 1943 Leiter einer 30-köpfigen Band. Am 16. September 1941 heiratete Jack Cathcart in Los Angeles Mary Jane Gumm. Sie war in den 20er und 30er Jahren eine der „Gumm Sisters“. Mary Jane („Suzy“, später „Sue“), Dorothy Virginia („Jimmie“) und Frances Ethel Gumm traten ab 1934 auch als „Garland Sisters“ auf, Frances Gumm wurde als Judy Garland eine bekannte Sängerin und Filmschauspielerin. Ihre 1946 geborene Tochter Liza Minelli war Jack Cathcarts Nichte.
Ab 1947 war Jack Cathcart Pianist der von Erich Collin gegründeten amerikanischen Gruppe Comedian Harmonists und begleitete das Ensemble bis zu dessen Auflösung im Frühjahr 1949. 1950 gründete er eine eigene Gruppe „Jack Cathcart’s Continentals“, zu der außer ihm die Tenöre Fred Bixler (vormals bei den amerikanischen Comedian Harmonists), Ben Thomas Cruz und Bob Carson, der Bariton Jay Moffet und der Bass Ed Millard gehörten. Mit der Gruppe trat er etwa drei Jahre lang auf, unter anderem im Waldorf Astoria Hotel in New York. Von einer Fernsehsendung vom Juni 1952 ist eine Filmaufnahme mit dem „Säbeltanz“ (sabre dance) von Aram Chatchaturjan erhalten. Seit diesem Jahr war Jack Cathcart musikalischer Manager seiner Schwägerin Judy Garland.
Jack Cathcart lebte mit seiner Frau Sue in Santa Monica. 1954 war er Arrangeur für den Film „A Star Is Born“ mit Judy Garland. Mit einem eigenen Orchester trat er im März 1954 bei der National Orange Show in San Bernardino auf. Bei einer Plattenaufnahme ihres Titels „Over the Rainbow“ mit Judy Garland im August 1955 dirigierte Jack Cathcart das Orchester. Auch weitere Aufnahmen mit einem „Orchestra Jack Cathcart“ sind bekannt. 1956 war er Leiter des State Fair Orchestra, 1957 begleitete Cathcart mit seinem Orchester erneut Judy Garland, für die er sich 1958 als Show-Produzent im Flamingo-Hotel von Las Vegas betätigte. 1959 leitete er das Orchester bei der Plattenaufnahme „The Headshrinker“ mit Arthur Ellen. Von 1959 bis 1972 dirigierte Jack Cathcart das Orchester im Riviera Hotel in Las Vegas und begleitete dort Auftritte von Judy Garland, Jerry Lewis, Eddi Fisher und anderen namhaften Künstlern. Nach einer 22-jährigen, kinderlosen Ehe ließen sich Jack und Sue Cathcart im Februar 1963 scheiden. Sue lebte danach mit ihrer Schwester Virginia Thompson in Dallas und starb im Mai 1964. Judy Garland starb im Juni 1969. Aus Cathcarts zweiter Ehe mit Barbara Cathcart gingen zwei Kinder hervor. Jack Cathcart lebte zuletzt in 2309 Santa Rosa Drive in Las Vegas/Nevada und starb dort am 24. Dezember 1989.
Seine Brüder Charles Richard „Dick“ (Trompete), James Edward „Jimmy“ (Geige, Gitarre) und Thomas Matthew i(Schlagzeug) waren ebenfalls Berufsmusiker.
(eigentl. → Erich Collin)
Gründer der Gruppe, Mitwirkung als Bariton.
(eigentl. → Max Harry Frommermann)
Mitwirkung ab Oktober 1948 als Tenor-Buffo für den verstorbenen Bariton Shuteroff (eigtl. Shutorev).
* 29.8.1918 in New York
† 10.5.1979 in Los Angeles
Murray Pollack war der Sohn von Charles und Anna Pollack aus New York. Sein Vater stammte aus Russland, seine in New York geborene Mutter hatte russische Vorfahren. Nach einem vierjährigen Besuch der High School und einer Ausbildung zum Verkäufer studierte Murray Pollack in Los Angeles Gesang und trat als Tenor unter anderem in Radioprogrammen der M.B.C. auf. Im November 1941 zog man ihn zu US Army ein. Nach Kriegsende gehörte er zum American Opera Lab und sang mit der American Opera Company unter anderem den Don José.
In der von Erich Collin 1947 gegründeten amerikanischen Gruppe Comedian Harmonists war er zweiter Tenor und absolvierte neben Auftritten in Kalifornien auch deren Europa-Tournee ab 1948 bis zur Auflösung der Gruppe im Frühjahr 1949.
Nach der Rückkehr in seine Heimat war Pollack weiter als Sänger und Schauspieler tätig. Bekannt sind Auftritte in Filmen und Serien wie „The Doris Day Show“ (1968) , „Airport“ (1970) und „The Great Waldo Pepper“ (1975). Als Eric Collin im Jahr 1954 erneut ein Gesangsensemble gründen wollte, sollte Murray Pollack wieder als zweiter Tenor oder aber als Bariton mitwirken. Über das weitere künstlerische Schaffen von Pollack ist bislang nichts bekannt. Sein letzter Wohnort war Los Angeles/Kalifornien, hier starb er am 10. Mai 1979.
* 30.12.1914 in San Francisco
† 20.9.1948 Bergen (NO)
Nicholas Shuteroff, eigentlich Nicolai Georgiewitsch Shutorev [sic!], genannt „Nicky“, war der Sohn russischer Einwanderer, die 1912 nach San Francisco kamen. Seine vier älteren Geschwister waren noch in Russland geboren. Nach dem Schulbesuch arbeitete Shutorev zunächst als Büroangestellter in San Francisco und heiratete seine zwei Jahre jüngere Frau Luby (eigentl. Ljuba), mit der er in Harrisburg/Pennsylvania lebte. Über seine musikalische Ausbildung ist nichts bekannt. Offenbar hatte er Auftritte als Konzertsänger in Kalifornien und auch kleinere Filmrollen in Hollywood. Im Dezember 1942 wurde Shutorev in Harrisburg zur US Army eingezogen. Hier trat er als Bariton bei verschiedenen Musikveranstaltungen auf und sang dabei auch russische Volkslieder und Titel von Schostakowitsch. Im Mai 1943 gab er einen Liederabend im Amtssitz des Gouverneurs zu Ehren der Richter des Obersten Gerichtes von Pennsylvania. Im Juni 1943 gewann der Private First Class Nicolai Shutorev unter 30 Teilnehmern einen Gesangswettbewerb. Der erste Preis war die Mitwirkung in der bekannten Radiosendung „Major Bowes“ in New York. Es folgten weitere Auftritte in musikalischen Komödien und Revuen, die die United Service Organization (USO) für das Militär organisierte. Außerdem sang Shutorev, 1944 zum Corporal avanciert, beim jährlichen Folk-Festival in Dauphin County.
Ab Anfang 1945 hatte Nicolai Shutorev mehrere Auftritte im USO-Club von Camp Ritchie/Maryland sowie im Park Drive USO-Club von Neosho/Missouri. Mit den amerikanischen Truppen kam er auch nach Berlin und wirkte hier ebenfalls als Sänger in Kulturveranstaltungen für die US Army mit, unter anderem in der musikalischen Komödie „You’re on your way“ im Titania-Palast in Berlin im November 1945. Nach seiner Entlassung aus der Armee lebte Shutorev mit seiner Frau in Los Angeles, 2036 Griffith Park Boulevard. Er sang mit Kirchengruppen und in einem Chor in Hollywood, gab zunehmend solistische Programme und war auch im Radio zu hören.
1947 wurde Shutorev unter seinem Künstlernamen Shuteroff erster Bariton der von Erich Collin gegründeten amerikanischen Comedian Harmonists, mit denen er in Kalifornien debütierte und eine Europa-Tournee antrat. Während der Überfahrt per Schiff von Finnland nach Norwegen im September 1948 erkrankte Shuteroff an akuten Magengeschwüren. Unmittelbar nach der Ankunft am 18. September wurde er in das Bethanien-Hospital in Bergen eingeliefert und am Folgetag operiert. Jedoch kam die Hilfe zu spät und er verstarb zwei Tage später im Krankenhaus im Alter von 33 Jahren.
Erich Collin, der mit der Gruppe bereits weitergereist war, telegrafierte in seiner Not noch am selben Tag aus Oslo an Harry Frohman (Frommermann) und bat ihn, für den verstorbenen Sänger einzuspringen.
Die Eltern Shutorevs starben 1962 bzw. 1972, seine Witwe Luby Shutorev starb am 11. Februar 2011 in Los Angeles.
Unter Verwendung von Nachlässen und publizierten Quellen.